21. Mai 2018
Pfingstmontag ohne Kalauer, dafür mit Selbstkritik: den heutigen 80. Geburtstag von Urs Widmer wollte ich einer langfristigen Terminplanung zufolge mit einem Beitrag würdigen, der dem recht umfangreichen Bühnenschaffen des am 2. April 2014 verstorbenen Schweizers gelten sollte, die Vorarbeiten waren angelaufen. Zu viel ist dazwischen gekommen. Dafür macht mir schmerzlich staublangweilige Morgenlektüre bewusst, dass nicht jeder große Gegenstand seine Behandlung zugleich schon adelt. „Über die Ironie bei Goethe“ heißt, was ich las, Verfasser Hans-Egon Hass. Man kann, verblüffend genug, problemlos angespannt über Lockerheit, schwer über Leichtigkeit und ironiefrei über Ironie schreiben, ohne darüber von auch nur von irgendeinem Skrupel befallen zu werden. Da ich mich zeitgleich auch noch mit einem von Redundanzen strotzenden Helmut Koopmann beschäftige, nur in kleinsten Portionen verkraftbar, entfliehe ich jetzt Goethe gen Sauna.