1. Juni 2019

Bisweilen findet man auch den 4. Juni 1919 als ihren Todestag, es war aber der 1. Juni. Am 4. Juni wurde die Urne mit ihrer Asche bestattet. Seit hundert Jahren ist sie also tot: Hedwig Dohm, etwas wie Ur-Mutter und Grande Dame der Frauenrechtsbewegung zugleich, Autorin diverser Bücher, die immer wieder aufgelegt werden, Verfasserin von Bühnenstücken gar, die allerdings längst niemand mehr spielt. Sie war die Großmutter von Thomas Manns Gattin Katia und elftes der achtzehn Kinder ihrer Eltern: das waren Zeiten. Mit einem „Krebsbüchlein“ und einem „Ameisenbüchlein“ ist der am 1. Juni 1744 geborene Christian Gotthilf Salzmann bis heute selbst Menschen bekannt, die nie die Salzmannschule in Schnepfenthal besuchten wie einer meiner ehemaligen Kollegen. Das „Ameisenbüchlein“ versteht sich als „Anweisung zu einer unvernünftigen Erziehung der Kinder“. Darin zu lesen: ein Vergnügen. Dennoch halte ich mich heute wie schon oft an Ödön von Horváth.


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