19. Dezember 2023

Nachtrag: Armin Eichholz, ich gebe es zu, ging mir, als ich zuerst gelegentlich in seinen beiden Kritikensammlungen las, die er im Untertitel „Münchner Theatertagebuch“ nannte, eher auf die Nerven. Seit gestern lese ich ihn systematisch und da kommt er schon ganz anders daher, ein wenig manieristisch bisweilen, aber wer mit Ehrgeiz ist nicht ein wenig manieristisch. Eichholz starb 2007 im Weihnachtsurlaub, was man niemandem wünscht. Ob freilich ein Ostertod deutlich angenehmer ausfällt, wage ich zu bezweifeln. Immerhin ist er 93 Jahre alt geworden, für Kritiker, die nicht zeitig erschlagen wurden, ein stolzes Alter. Von Goethe, wem sonst, stammt „Schlagt ihn tot, den Hund! Er ist ein Rezensent.“ Die größten Feinde der Elche waren früher selber welche, wir erinnern an die „Frankfurter Gelehrten Anzeigen“, in denen der schnöseljunge Johann Wolfgang über alles herfiel, was sich nicht gleich wehren konnte, denn er schrieb anonym, wie es damals verbreitete Mode war.


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