21. Mai 2024
Einmal schrieb ich über Klaus Mann, es ist fünf Jahre her, anlässlich des 70. Todestages. Zweimal schrieb ich über Boris Wassiljew, es ist mehr als 35 Jahre her. Als Klaus Mann sich 1949 das Leben nahm, feierte der in Smolensk geborene Russe eben seinen 25. Geburtstag und es folgten noch eine Menge Geburtstage nach, er starb erst 2013. Bei Marcel Reich-Ranicki finde ich über Klaus Mann den Satz: „Dieser Selbstmord war die unvermeidbare Folge seines ganzen Lebens – und nicht eine unmittelbare Reaktion auf aktuelle politische Zustände.“ Und den auch: „Er war nicht nur der Sohn Thomas Manns, er spielte ihn auch.“ Und den: „Nicht einer seiner Romane lässt sich von argen Geschmacksentgleisungen freisprechen, bisweilen geriet er auf die Ebene der Trivialliteratur.“ Das Buch „Thomas Mann und die Seinen“ liegt weiter in Griffnähe. Nicht wegen Klaus, sondern wegen Golo Mann. Der muss nur warten, denn im Vorüberhuschen ist zu dem einfach nichts auszurichten.