Archivblick auf Ehm Welk

Ehm Welk, der eigentlich Emil Welk hieß, wurde am 29. August 1884 in Biesenbrow in der Uckermark geboren. Der Ort wurde am 26. Oktober 2003 in die Stadt Angermünde eingemeindet. 1945 starben in Biesenbrow mehr als doppelt so viele Menschen an Typhus, als während des II. Weltkrieges gefallen waren. Das 1886 erbaute Schulhaus beherbergte eine Einklassenschule, die bis 1930 in Betrieb war. Der Besucher findet dort heute eine Ehm-Welk-Gedenkstätte, zu sehen ist auch noch das Geburtshaus. Als Welk am 19. Dezember 1966 in Bad Doberan verstarb, war er Ehren-Doktor, Nationalpreisträger und sogar Professor der Universität Greifswald, obwohl er nie studierte und auch kein Abitur abgelegt hatte. Welk war der hochberühmte Verfasser von etlichen Büchern, der Ruhm aber gründet sich streng genommen fast ausschließlich auf die beiden Titel „Die Heiden von Kummerow“ und „Die Gerechten von Kummerow“. Schon „Die Lebensuhr des Gottlieb Grambauer“, zwischen beiden 1938 zuerst erschienen, erreichte nicht annähernd diese Popularität, wenngleich die Gesamtauflage der „Kummerow-Trilogie“ den hohen sechsstelligen Bereich noch vor Kriegsende erreichte, was vor allem damit zusammenhängt, dass die Bücher in Ausgaben für die Wehrmacht massenhaft gedruckt wurden. Noch Ende April 1934 war Welk für kurze Zeit ins berüchtigte Konzentrationslager Oranienburg gesperrt worden wegen eines Leitartikels.
 
Dass er zehn Jahre später so etwas wie ein Auflagen-Millionär des Dritten Reiches wurde, ist alles andere als selbstverständlich. Das schwer Verständliche beginnt schon mit der Kürze seiner KZ-Haft. In Oranienburg saß auch Erich Mühsam ein, den keine Solidaritätskampagne retten konnte, wie sie es bei Ehm Welk schaffte. Ob Ehm Welk Mühsam sah, ob er wusste, dass der berühmte Anarchist dort einsaß (und bald ermordet wurde), ist nicht überliefert, soweit ich das sehe. Als Chefredakteur der in ihren besten Zeiten in Millionenauflage erscheinenden „Grünen Post“ des Ullsteinverlages war Welk streng genommen nur einer Aufforderung des Reichsministers für Propaganda und Volksaufklärung, des Möchtegern-Autors Joseph Goebbels, gefolgt, der provokatorisch nach dem Verbleib der Kritik gefragt hatte. Vielleicht hatte Monika von Zitzewitz so unrecht nicht, als sie im Juli 1954 „dem Wesen dieses merkwürdig naiven Schriftstellers“ auf den Grund zu kommen suchte in der Hamburger ZEIT. Konnte der 1934 tatsächlich annehmen, dass ein Leitartikel, der Goebbels direkt ansprach unter der Überschrift „Auf ein Wort, Herr Minister“, ohne alle Folgen bleiben würde? Die altadlige Autorin, mit deren Artikel eine „zwanglose Folge von Porträts sowjetzonaler Schriftsteller“ eröffnet wurde, nahm es mit Fakten nicht übertrieben genau. Ein 1884 Geborener ist 1954 nicht sechzig Jahre alt, Lübbenow im Spreewald ist halt Lübbenau.
 
Vom Nationalpreis II. Klasse für das Gesamtwerk, den es 1954 gab, konnte Frau von Zitzewitz im Juli noch nichts wissen, der siebzigste Geburtstag trug Ehm Welk auch noch die Ehrenbürgerschaft von Bad Doberan ein, wo er seit 1950 mit seiner Frau Agathe lebte. Auch Angermünde machte ihn zum Ehrenbürger, es gibt dort heute eine Ehm-Welk-Gesamtschule. Zum achtzigsten Geburtstag gab es die schon erwähnte Professur der philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, zum neunzigsten brachte die DDR-Post eine Sondermarke heraus, Erstausgabe am 26. März 1974, gestaltet von Gerhard Stauf (28. Dezember 1924 – 25. April 1996), Auflage 10 Millionen Stück. Noch zehn Jahre später, zum 100. Geburtstag am 29. August 1984, wurde in Ueckermünde am ehemaligen Landratsamt eine Relieftafel für Ehm Welk enthüllt, das Gebäude war zu diesem Zeitpunkt Lazarett der Nationalen Volksarmee (NVA). Die gehobene literarische Öffentlichkeit der DDR aber schwieg sich vornehm aus. Weder die WEIMARER BEITRÄGE noch SINN UND FORM fanden es angeraten, diesem runden Geburtstag einen Beitrag zu widmen und auch die TEMPERAMENTE versteckten sich tapfer hinter ihrem Untertitel „Blätter für junge Literatur“. Nur NEUE DEUTSCHE LITERATUR, die Zeitschrift des Schriftstellerverbandes, räumte dem ehemaligen Hinstorff-Verleger Konrad Reich Platz ein für ein würdigeres Ehm-Welk-Gedenken.
 
Reich (29. Juni 1928 – 13. Januar 2010), der langjährige Leiter des Rostocker Verlages und selbst Autor zweier Ehm-Welk-Bücher (1976 und 2008), widmete sich im August-Heft 1984 dem Thema „Ehm Welk und seine Leser“. Das enthob ihn komplizierterer Erwägungen zur Welk-Rezeption der professionellen Leser und auch der Kollegen. In der Lesergunst nämlich stand Ehm Welk seit den späten dreißiger Jahren in tatsächlich kaum gebrochener Kontinuität stets sehr weit oben, von mehr als vier Millionen Auflage wusste Konrad Reich, bis heute sind da ganz sicher noch etliche tausend hinzugekommen. In scharfem Kontrast dazu steht in Ost und West das germanistische und das allgemeine historische Interesse. Wolfgang Emmerich hat in seiner von manchen als repräsentativ angesehenen „Kleinen Literaturgeschichte der DDR“ den Namen Welk ein einsames Mal. Da ist er als Gegenstand einer Kritik von Christa Wolf genannt, praktischerweise ist die Quelle nicht angegeben und die frühen literaturkritischen Arbeiten der später so weltberühmten Autorin sind, soweit ich das weiß, bis heute von niemandem einer gesammelten Publikation für würdig erachtet worden. Christa Wolf also hat „den in der Wolle gefärbten Altkommunisten“ kritisiert, warum, das ist für Emmerich schon wieder Nebensache gewesen. Immerhin: auch die Leser der Bücher von Ehm Welk, die in seinen DDR-Jahren erschienen, waren nicht selten mit ihrem Autor unzufrieden.
 
Das dokumentierte Konrad Reich anhand der ihm bekannten unveröffentlichten Welk-Briefe, ohne dem Thema allzu viel Platz einzuräumen. Reich meinte: „Für die Literatursoziologie würde Welk fraglos ein weites Betätigungsfeld bieten“, die Wissenschaft hat dieses Angebot glatt ausgeschlagen. Eine Millionenauflage schon vor 1945 ist aber auch für die Autoren des ebenfalls Repräsentativität beanspruchenden Nachschlagewerks „Literatur in Nazi-Deutschland. Ein biografisches Lexikon“ kein Grund gewesen, Ehm Welk auch nur eine einzige Zeile zu widmen. Wolfgang Borchert dagegen, volle 37 Jahr jünger als Ehm Welk, wird auf zwei Druckseiten abgehandelt, weil er, anders ist das nicht zu erklären, zwischen 1938 und 1943 im „Hamburger Anzeiger“ vierzehn Gedichte und zwei Prosatexte veröffentlichte. Auch Ralf Schnells „Dichtung in finsteren Zeiten“ und die an sich grundsolide Stuttgarter Reclam-Edition „Literatur im Dritten Reich. Dokumente und Texte“ kennen den Namen Ehm Welk nicht. Hier offenbart sich mindestens ein sehr verengtes Literatur-Bild, das das tatsächliche literarische Leben offenbar immer bereit ist auszuklammern, wenn es irgendwie mit Erfolg zu tun hat. Und dann doch ein wenig überraschend: die DDR-Literaturgeschichte verhält sich strukturell nahezu identisch. Was sich im berühmt-berüchtigten Band 11 der großen „Geschichte der deutschen Literatur“ zu Welk findet, ist, gelinde gesagt, dürftig. Und gleichzeitig auch vielsagend.
 
Von den während der DDR-Jahre erschienenen Welk-Büchern wird eines genannt („Der Hammer will gehandhabt sein“), eines mit zwei Dutzend Zeilen bedacht („Im Morgennebel“), als Illustration gibt es ein Manuskriptblatt zu sehen aus „Kollege Drögebeen“, dazu kein einziges Wort. Das Buch aber mit dem lustigen Titel „Der wackere Herr Kühnemann aus Puttelfingen“, mit dem der 75 Jahre alte Welk seiner DDR zu deren zehntem Jahrestag eine Gabe auf den Geburtstagstisch legen wollte, wird verschwiegen. Der semigeniale Fakten-Rechercheur Werner Liersch, der nach der ersten auch in der zweiten, überarbeiteten Auflage von 1987 seines literarischen Reiseführers „Dichters Ort“ seinen späteren Lieblingsgegenstand Erwin Strittmatter vergessen hatte, wandelte den Titel um in „Der wackere Herr Kühnemund aus Puttelfingen“, im Rudolstädter Greifenverlag fiel weder das eine noch das andere jemandem auf. In der BERLINER ZEITUNG vom 25. Mai 2004 machte Simone Barck eine typische DDR-Geschichte zum Eulenspiegel-Buch publik: Mitte November 1959 erfuhr Welk vom plötzlich verfügten Auslieferungsstopp für sein Buch. Obwohl es zunächst nur eine Beanstandung an den Illustrationen gegeben hatte: „Der Titelheld Tobias Kühnemann erschien als „gutwilliger, untersetzter Mann mit Spitzbart“, was man im Ministerium als „Parallele zu Bulganin“ (dem damaligen sowjetischen Außenminister) vermieden sehen wollte.“
 
Leider ist es auch hier wieder wie mit den Nachrichten aus dem Sender Jerewan: Bulganin war Ende 1959 nicht nur nicht Außenminister, er war nach einem gescheiterten Putschversuch gegen den Stalin-Nachfolger Chruschtschow sogar schon 1958 aus dem ZK der KPdSU ausgeschlossen. Außenminister war er nie, Verteidigungsminister und Ministerpräsident sehr wohl, aber 1959 halt schon recht lange nicht mehr. Den „entscheidenden Zensurwaltern“ Erich Wendt (29. August 1902 bis 8. Mai 1965) und Bruno Haid (2. Februar 1912 – 17. Juni 1993) „war Welk als Auflagenmillionär im Dritten Reich suspekt geblieben“. Dennoch kam es Anfang Dezember dann doch zur Auslieferung der 10.000 gedruckten Exemplare, die schon im Weihnachtsgeschäft vergriffen waren. Ende Juli 1961 gab es eine Druckgenehmigung für eine zweite Auflage, dann aber machte der Mauerbau das Buch endgültig untragbar. Welk hatte die Rechte von Eulenspiegel zu Hinstorff übertragen und Hinstorff wollte das Buch mit der positiv gesehenen offenen Grenze als „politisch nicht mehr vertretbar“ nun auch nicht mehr haben. Das Buch ist heute eine antiquarische Rarität und dennoch, wenn es einmal auftaucht, verblüffend preiswert. Solche Geschichten spielten anlässlich des hundertsten Geburtstages 1984 natürlich keinerlei Rolle. Und wie sah es mit dem Verhältnis des eifrigen Nachkriegsfunktionärs zu „seinem“ Minister Johannes R. Becher aus?
 
Hier wartet wieder eine Überraschung: Vier dicke Bände „Publizistik“ im Rahmen der vielbändigen DDR-Werkausgabe von Johannes R. Becher enthalten ein einziges Mal den Namen Ehm Welk. Und das in einer durchaus dubiosen Kulturkorrespondenz Bechers für eine Charkower Zeitung namens WISTI, gedruckt am 7. Mai 1927. Auch wenn der Text der Werkausgabe eine Rück-Übersetzung aus dem Russischen ist, zwei hochpeinliche Fehler muss Becher sich anlasten lassen: Nicht weniger als dreimal innerhalb eines Textes nennt er das Stück „Gewitter über Gotland“, mit dem Ehm Welk Ende April 1927 vielfach in die Schlagzeilen geriet, „Sturm über Gotland“ und, um das Maß voll zu machen, siedelt er die Insel Gotland, auf der die Likedeeler, die Vitalienbrüder, um die es geht, ihre kurzzeitige Utopie leben wollten, in die Nordsee um. Schwer zu sagen, ob in Charkow jemand das merkte, peinlich bleibt es auf immer. Vielleicht war es just diese Peinlichkeit, die mit ihr womöglich verbundene Beschämung, die Becher hinfort den Namen Welk nicht wieder nutzen ließ. Das wiederum würde die seltsame Verlautbarung Welks verständlicher machen, mit der er zum zweiten Sonderheft Johannes R. Becher von SINN UND FORM 1959 beitrug, neu abgedruckt in der Leipziger Reclam-Sammlung „Erinnerungen an Johannes R. Becher“ (1974). Welk schildert hier Verhaltensweisen Bechers, die er Unruhe nennt und die „von vielen Personen als Hochmut oder Überheblichkeit ausgelegt wurde.“ Und die tatsächlich ohne Mühe kaum anders zu deuten sind.
 
Eine Stelle gibt es bei Becher aber doch noch, wo er den Namen Welk nennt. Unter dem 22. April, einem Samstag, steht in Bechers „Auf andere Art so große Hoffnung. Tagebuch 1950 Eintragungen 1951“ : „Ehm Welk, Kuba, Dudow euch drei guten Kameraden die ihr im Eibenhof an einem Drehbuch gearbeitet habt, sei gedankt – auch ihr wart ein Trost, als die Dreckwoge hochging und über mich hinwegzuspülen und mich zu verschlingen drohte.“ Wer erwartungsvoll die Anmerkungsseiten aufschlägt, um zu erfahren, von welcher Dreckwoge da die Rede ist, wird herb enttäuscht. Man erfährt immerhin: „In Zusammenarbeit mit Becher entstand das Drehbuch zum DEFA-Film „Die Familie Benthin“ (Regisseur Slatan Dudow).“ Der Eibenhof in Bad Saarow wiederum wurde in der DDR-Zeit als Seminar- und Tagungsort für Kulturschaffende, insbesondere für Literaten, genutzt. Becher selbst hatte seinen durchaus noblen Sitz in Bad Saarow und es deshalb nicht weit. Zur Dreckwoge gibt es dennoch Aufklärung, wenngleich andernorts: „So erschien beispielsweise am 18. April 1950 eine diffamierende Notiz in der Berliner Zeitschrift „Der Abend“, darin hieß es, Becher sei „in einer unbeleuchteten Bedürfnisanstalt am Hohenzollernplatz, der als Treffpunkt homosexueller Personen bekannt ist“, von Kriminalbeamten beobachtet worden, „wie er mit dem Bauhilfsarbeiter Adolf S. aus Wilmersdorf unzüchtige Handlungen vornahm.“
 
Deshalb also wurden Welk und die beiden anderen Klausur-Arbeiter plötzlich gute Kameraden: sie spendeten dem in hochnotpeinlicher Situation ertappten Becher Trost. Dass es sich gerade nicht um eine bösartige und unbegründete Verleumdungskampagne gegen Becher handelte, hat der SPIEGEL ausdrücklich unterstrichen, als er die voluminöse Becher-Biographie von Jens-Fietje Dwars Anfang 1999 würdigte, die in ihrem Faktenreichtum eben auch dies nicht verschwieg. Der Nationalpreis 1954 für Welk hätte dem Kulturbund-Oberen, dem Minister Becher Gelegenheit geboten, gute Worte für den Mann zu finden, in dessen Arbeitszimmer er auch dann ungefragt stürmte, wenn der Hausherr gar nicht da war. In Bechers Text von 1927 aber war nicht nur der Titel von Welks Drama falsch genannt, es war auch eine, in aller Kürze, vernichtende Kritik dazu formuliert: „Über das Stück selbst lässt sich nur wenig Gewichtiges sagen – es ist ein ziemlich schwaches Stück, dem allein Piscator Feuer und Leben eingab.“ „Gewitter über Gotland“ hatte in der Berliner Volksbühne am 23. März 1927 Premiere, Regie Erwin Piscator. Den Seeräuber Störtebecker spielte Heinrich George, der viel später Vater von Götz George wurde, den Revolutionär Asmus mit Lenin-Maske spielte Alexander Granach. Schon am 24. März standen die ersten gewichtigen Kritiken in den Berliner Blättern, von Herbert Ihering, von Alfred Kerr, von Norbert Falk, von Paul Fechter.
 
Ein Grundtenor nahezu aller Kritiken: das Stück von Ehm Welk ist alles andere als revolutionär, eher ein biederes Geschichtsdrama herkömmlichster Art, wie sie bisweilen von Oberlehrern nicht schlechter geschrieben würden. Der Aufreger: die Regie Piscators. Die hoch schlagenden Medien-Wellen, kann man aus späterer Sicht sagen, waren natürlich auch die üblichen Konkurrenz-Boxereien des Blätterwaldes mit je unterschiedlicher eigener Ausrichtung, eigentlich aber ging es am Beispiel um das Verhältnis von Tagespolitik und Theater und um die grundsätzliche Ausrichtung der Volksbühne. Fast durchweg wurde Piscators Talent anerkannt, seine Regieleistung in diesem Falle schon nicht mehr durchgehend, abgelehnt wurde jedoch die offenbar nervtötende Propaganda, für die der Regisseur seine Inszenierung nutzte, seine hemmungslose Indienststellung eines Stückes, das von sich aus das alles gar nicht hergab und also, je nach Auffassung, ge- oder missbraucht wurde. Ehm Welk selbst hat sich recht deutlich von der Inszenierung distanziert, auch Piscator kam in Schwierigkeiten, sein Abgang von der Volksbühne wurde letztlich durch genau dieses Welk-Stück final beschleunigt. Nach diesem und dem zweiten Stück „Kreuzabnahme“, im Februar 1929 ebenfalls an der Volksbühne uraufgeführt, hat sich der Autor für immer von der Theater-Bühne abgewandt. Schon da war die Resonanz mit 1927 nicht ansatzweise mehr zu vergleichen.
 
Als Ehm Welk am 19. Dezember 1966 starb, gönnte ihm selbst der SPIEGEL 15 Druckzeilen Mini-Nachruf. Und schaffte es, dem Verstorbenen die Lenin-Maske von 1927 unterzujubeln, die ihm gerade nicht zu verdanken war, sondern eben Piscator. 2016 ist Welk auf besondere Weise (neben dem fortgesetzten Verkauf seiner Bücher, neben dem fortgesetzten Verkauf der Verfilmung der „Heiden von Kummerow“ auf DVD, der 1967 eigentlich unglaublichen DDR-BRD-Koproduktion) präsent: am 30. April war Einsendeschluss für den Ehm-Welk-Literatur-Preis, am 6. Dezember meldet die Ostseezeitung „Zustimmung für Erhalt des Ehm-Welk-Hauses“ in Bad Doberan und die Märkische Onlinezeitung berichtet  von einem neuen Museumskonzept, mit dem Angermünde Stadtgeschichte und Ehm-Welk-Biographie tourismusfördernd kombinieren möchte. In Lübbenau feierte man 2015 die achtzigste Wiederkehr des 1. April 1935, als Ehm Welt in die Dammstraße einzog. Und die Lausitzer Rundschau konnte sogar eine alte Dame zitieren, die Welk noch mit Bruno H. Bürger im Schlosspark gesehen hatte. 2007 versammelten sich auf Rügen die einstigen Kinderdarsteller der Verfilmung von 1967. Das damals angekündigte Buch von Jörg Resler, der den Martin Grambauer spielte, ist offenbar bisher nicht erschienen. Wir wissen aber, dass es 40 Mark pro Drehtag für die Kinder gab und für die Nacktaufnahmen sogar eine Zulage. Nicht schlecht.


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