18. März 2020
Als Erich Fromm am 18. März 1980 in Muralto in der Schweiz starb, ahnte ich nicht, dass einer meiner Mitstudenten, der sich in seiner Diplomarbeit mit Fromm beschäftigte, gleichzeitig ein sehr emsiger Zuträger für die grauen Kampfgenossen in der Berliner Normannenstraße war. Mich hatte es zwar immer gewundert, dass IM „Fischer“, wie er auf eigenen Wunsch geführt wurde, sich ausgerechnet mit diesem Mann beschäftigte, der der offiziellen Lehre nach untaugliche Versuche unternahm, Marxismus und Psychoanalyse zu vereinen, aber weitere Überlegungen stellte ich zum Sachverhalt nicht an. Als die DDR dann hinschied, kaufte ich mir als erstes Fromm-Buch „Die Kunst des Liebens“, in der verdienstvollen Gustav Kiepenheuer Bücherei als Band 96 erschienen. Später wuchs mein Erich-Fromm-Bestand auf solide 12 Bände an. „Trotz unserer tiefen Sehnsucht nach Liebe halten wir doch fast alles andere für wichtiger als diese“, schrieb er wohl mit Recht.