29. Januar 2022

Ich weiß nicht, ob eine gelegentlich als Double der anderen auftritt: Jedenfalls erinnert mich ein Foto von Olga Tokarczuk heftig an Fotos von Juli Zeh. Macht aber nichts. Heute wird die polnische Literatur-Nobelpreisträgerin 60 Jahre alt, wozu man Frauen im Allgemeinen und besonderen eher selten gratuliert. Sie erhielt den Preis für 2018 nachträglich und auf diesem Wege gemeinsam mit Peter Handke, der den Preis für 2019 einstrich. Er ist 20 Jahre älter als seine Kollegin und muss deshalb am Ende des Jahres schon seinen 80. feiern. Als ich mir „Der Schrank“ kaufte, eine dünne Sammlung von sieben Erzählungen Olga Tokarczuks, war sie noch weit vom Groß-Preis entfernt und sah auf der Umschlagklappe mädchenhaft aus. Das zum Beispiel schaffen Männer selten bis nie. Ein bisschen Wirbel verursachte Esther Kinsky 2019, als sie zehn Jahre verspätet erklärte, warum sie seit 2009 keine Tokarczuk-Bücher mehr übersetzt. Rein zufällig natürlich erst 2019.


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