12. Februar 2022

Auch wenn ich gestern erstmals im nun schon gar nicht mehr so neuen Jahr im Theater war, die Prozedur wie gehabt: Impfnachweis, Maske während der gesamten Vorstellung, widme ich mich heute einem Kollegen, den ich, mit Verlaub, für einen der ganz Großen halte, der aber, wie so viele andere auch, zu den vollkommen Vergessenen gehört. Es ist Willi Handl, mit vollem Namen Siegmund Wilhelm Handl, am 12. Februar 1872 geboren, am 26. Mai 1920, nur 48 Jahre alt, gestorben. Er lieferte allein der „Schaubühne“ von Siegfried Jacobsohn 114 Beiträge, das gäbe ein solides Buch, und die „Neue Rundschau“ des S. Fischer Verlages profitierte von September 1907 bis zum November 1919 kräftig von ihm, das gäbe ein zweites solides Buch. Es ist Unfug zu sagen, Kritiken seien Verfallsware, die wirklich guten kann man immer auch dann lesen, wenn man weder das betroffene Stück sah, noch Autor und Darsteller kannte. Willi Handl also, ich lese ihn sehr gern.


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