9. Juli 2025
„Sündenfälle“ ist ein Buch, auf dessen Schutzumschlag der Titel ganz oben steht, links darunter der Name des Verfassers, es ist Victor Auburtin, rechts darunter, worum es sich handelt: Feuilletons. Dann sieht man unten einen Hut und knapp in der Mitte rechts das ä, das oben eigentlich zwischen das f und das erste l gehören würde. Ein Sündenfall ist das nicht, aber ein Einfall. Ich komme bis zur Seite 25 und habe mir den wundersamen Satz markiert: „Es gibt glänzende Schriftsteller, die nie etwas anderes geschrieben haben als über etwas.“ Das erinnert mich an meine philosophische Studentenzeit, deren Beginn vor 50 Jahren ich in Kürze ungebührend feiern werde. Da gab es die Frage. „Warum ist eher etwas als nichts?“ Auburtin schrieb auch: „Ein deutscher Schriftsteller, der noch nie einen Artikel über die Frau Rat geschrieben hat, macht sich neben seinen Brüdern geradezu verdächtig.“ Ich hielt wenigstens einen Vortrag über sie, bin raus aus der Verdachtszone.