17. September 2018

Schwer zu sagen, warum die Verantwortlichen des ARD-Videotextes die Kette von Fehlleistungen nie abreißen lassen. Heute wird des am 17. September 1948 in der Nähe von Ascona gestorbenen deutsch-jüdischen Schriftstellers Emil Ludwig gedacht, der einst Millionenauflagen hatte, der das Attentat auf den Schweizer Nazi Wilhelm Gustloff öffentlich begrüßte und dafür in seinem Exilland quasi Veröffentlichungsverbot bekam, der später Präsident Roosevelt beriet. So weit, so wichtig. Warum aber wird ihm eine Shakespeare-Biographie untergejubelt, die er nie geschrieben hat? Die akademischen Historiker mochten Ludwig nicht, der auch mit Walther Rathenau befreundet, dessen 150. Geburtstag im 2017 eher nicht begangen wurde. Vielleicht wartet man ja auf das Jubiläum seiner Ermordung. Rechtsradikale erledigten das am 24. Juni 1922, es bleibt also Vorbereitungszeit. Mit Franz Werfels „Troerinnen“ schloss ich heute den Themenkomplex vorerst ab, Neugier bleibt.


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