16. Januar 2019

Nach den Gesetzen medialer Aufmerksamkeitsökonomie ist das Eintreten des Erwarteten schlicht langweilig. Insofern verblüfft es, wenn sich alle Nachrichten an der „krachenden“ Niederlage von Theresa May festhalten, ehe sie ein paar Dinge nachschieben, die dem Unwichtigsten am Brexit wenigstens etwas feste Substanz unterfüttern. Immerhin erinnert mich das Dauerbeschwören von Untergangs-und Irrwitz-Szenarien an meine schönen Wochen in Ramsgate. Schon 2001 war der Fährverkehr für Personen dort eingestellt, sah der Hafen so öde aus wie jetzt in allen Haupt- und Nebennachrichten. Was da später noch eingestellt werden konnte, ist mir rätselhaft. Weshalb nur reportieren unsere Abendunterhalter eigentlich nie vom Eurotunnel? Dafür sah man aus dem Jahr 1971 einen britischen Professor, der allen Ernstes seinem Kollegen Arnold Toynbee entgegenhielt: Warum sollten uns Frankreich und Deutschland näher sein als Kanada und Australien? Ja, warum?


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