6. Februar 2019

Geschichten, in denen einer mit 67 stirbt, gehen mir näher als Geschichten von Hundertjährigen, die aus dem Kellerfenster steigen und ihren Hut dabei verlieren. Ich lese die seltsame Erzählung „Von der Kunst“, mit der August Strindberg seinen Zyklus „Abschied von Illusionen“ eröffnete, eine Notiz mit hartem Bleistift zeigt mir, dass ich das vor mehr als 20 Jahren schon einmal tat, weitere Spuren müsste ich im alten Tagebuch suchen, wozu mir aber die Neugier fehlt. Im Mai 2007 sah ich in den Meininger Kammerspielen „Fräulein Julie“ und es dauerte danach fünf Jahre, bis ich mir den „Totentanz“ vornahm, eine Enttäuschung, gemessen am Ruhm des Werkes. Und alles nur, weil ich gestern zu später Stunde, nach dem Elfmeterschießen, Ludwig Marcuses „Strindberg“ durchblätterte mit Blick auf Marcuses 125. Geburtstag übermorgen. In „Mein zwanzigstes Jahrhundert“ las ich mich fest, Kapitel 2, Abschnitt 2: „Weimar, zweiter Teil: 1919ff“. Schreiben werde ich aber nichts.


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