1. März 2021

„Ich freue mich schon so auf den Frühling, das Einzige, was man nie satt kriegt, solange man lebt, was man im Gegenteil mit jedem Jahr mehr zu würdigen und zu lieben versteht.“ Schrieb Rosa Luxemburg am 14. Januar 1918 an Sophie Liebknecht, ihre „liebste Sonitschka“. Dass ihr nur noch ein Frühling blieb, einer im Gefängnis sogar weiterhin, ahnte sie sicher nicht. Mit ihren „Briefen aus dem Gefängnis“ bin ich fertig und verstehe sehr, warum trotz pompöser Aufmärsche in jedem Januar in der DDR diese polnische Jüdin irgendwie suspekt war. Sie fiel weder vor August Bebel noch später vor Lenin in Ehrfurchtsstarre. Sie war nicht Lenin minus X, X jeweils zu definieren nach Hauptlinie der Partei. Als Student der Humboldt-Universität hatte ich 1978/79 das Vergnügen, im Fach Geschichte der Philosophie eine Etappe nach Lenin vorgesetzt zu bekommen, die mit Luxemburg begann, obwohl die vor Lenin starb und auch noch Karl Korsch immerhin behandelte.


Joomla 2.5 Templates von SiteGround